Deutsches Turnfest
17. - 25. Mai in Leipzig |
Trotz Verletzungspech zahlreiche Bestleistungen und gute Platzierungen für den LTV
Freitag, 17. Mai - Anreise/Unterkunft:
Hat zwar Stau sei Dank ewig gedauert, aber wir sind in unserer Unterkunft für die nächste Woche angekommen. Astrid und meine Wenigkeit nicht wirklich entscheidend früher als Ralf mit Nadja und Martin, die erst um 18 Uhr weggefahren sind. Stadion und Weg dahin abchecken war jedenfalls nicht mehr. Nachdem Sven leider schon zuhause bleiben musste hat's nun auch noch Julia Horstmann erwischt, die "rechtzeitig" krank geworden ist :-(
60. Schule nennt sich das Teil ganz einfallsreich und es ist eine Grundschule. Die Spiegel im "Bad" hängen entsprechend niedrig was ja noch ganz witzig ist. Das mit den fehlenden Duschen ist leider weniger spassig. Na, ja - hätte schließlich auch eins der halb zerfallenen Gebäude mit eingeschlagenen Scheiben in der Nachbarschaft sein können. Die Schule ist nicht nur am unteren Ende des Stadtplans, sondern auch gleich die Endhaltestelle der Straßenbahn. Im Hauptbahnhof auf die entdeckte S-Bahn-Haltestelle angesprochen ging dort das große (erfolglose) Gesuche los was wohl ganz gut die Lage von "Knautkleeberg" demonstriert. Zum Messegelände war man jedenfalls deutlich über eine Stunde unterwegs, also nicht wirklich viel besser als die Armen Leute, die man in Halle untergebracht hat, obwohl innenstadtnah noch Unterkünfte frei waren, die aber nicht berücksichtigt wurden, wie man in der Leipziger Volkszeitung lesen konnte. Die gab's netterweise kostenlos zum Frühstück, das es von 7-10Uhr geben sollte. Das war der Frau dort dann aber zu lang und somit gab's das nur noch bis 9 Uhr, die Säfte sind irgendwie auch nicht bei uns angekommen :-(
Ansonsten war's aber O.K. - bei uns im Stockwerk war nur noch der LTC Mutterstadt und das hat ganz gut gepasst. An der Tafel hatten wir eine riesige Willkommensnachricht, die wir natürlich entsprechend beantwortet haben. Sogar ein persönliches Begrüßungsschreiben gab es von den Schülern auf jedem Stuhl!
Samstag, 18. Mai - Deutsche Mehrkampfmeisterschaften
- miserable Wettkampfbedingungen -
Nach den fehlenden Duschen (nach den ich wills-gar-nicht-mehr-wissen-vielen-Studen Fahrt wäre das echt eine Wohltat gewesen) gab's am nächsten Tag gleich die nächsten Unzulänglichkeiten zu verdauen.
Als würden die das erste Mal einen Wettkampf ausrichten, gabs die Wettkampfunterlagen nicht vereinsweise, sondern man musste die einzelnen Wettkampf-/Riegennummern und Startnummern raussuchen - entsprechend lang war die Schlange und groß das Kopfschütteln allerorts. Dass die Wettkämpfer dann teilweise erst kurz vor Wettkampfbeginn ihre Unterlagen bekamen und niemand im Stadion wußte wo die einzelnen Wettkampfanlagen waren (Schilder komplett Fehlanzeige) war nicht weiter schlimm da die Schleuderbälle erst 20min nach Wettkampfbeginn an die Stationen geliefert wurden - aus Leder und mit nicht regelgerechter Schlaufe. Wenigstens zu lang und nicht zu kurz aber dennoch eine Zumutung.
Ebenso eine Zumutung, dass es im gesamten Stadionbereich keinen einzigen Essens- und Getränkestand gab und auch die Kampfrichter ihre versprochene Verpflegung nicht erhielten. Gipfel der Unverschämtheit dann die Lautsprecherdurchsage am Nachmittag es gäbe nun was zu Essen und Trinken und man würde schließlich für Wettkämpfer und Zuschauer sorgen - der Stand wurde auf Privatinitiative einiger Kampfrichter errichtet! Für die 75m gab es lediglich Handstoppung, der Weitsprung fand größtenteils auf einem Hartplatz mit 25 m "langem" Läufern und Brettern ungelogen wie in Deidesheim auf'm Bergturnfest statt - die Bewerbung für die Olympischen Spiele erscheint da vorsichtig ausgedrückt ein klein wenig zu hoch gegriffen.
Bei aller berechtigten Kritik muss allerdings ein dickes Lob an die Kampfricher vor Ort gehen, die zwar die Unzulänglichkeiten der Organisatoren auszubaden hatten aber stets freundlich blieben - auch noch nach acht Stunden Dienst und wenn sie lächerliche Dinge durchsetzten mussten, wie z.B. Wahlwettkämpfer aus dem Innenraum zu verbannen, weil man ja "internationale Standards" durchsetzen wolle - angesichts der Zustände echt ein schlechter Scherz -uups, da bin ich ja schon wieder bei der Kritik ...
- Frauen sorgen für Erfolge, Semir stößt nach Schulter-OP tolle 11,03m -
Verletzungsbedingt mussten die Erwartungen bereits im Vorfeld heruntergeschraubt werden und vor Ort verletzte sich dann noch Ralf Pojtinger zu Beginn des Fünfkampfs am Ende der 100m, die er noch mit 12,00s beenden konnte, den Wettkampf aber nicht fortführen konnte. Bei Uli Fehr stand bereits zu Beginn fest, dass er den Mehrkampf nicht absolvieren konnte, lediglich im Schleuderballwurf konnte er antreten und erzielte noch gehandicapt eher bescheidene 46,69m, was immerhin noch zu Urkunde und Medaille reichte. Semir Kamhawi musste wegen der bei den Bezirksmeisterschaften erlittenen Wadenzerrung die 100m und den Weitsprung im Schongang absolvieren und beim Schleuderball behinderte ihn noch die Schulter-OP. In der Mehrkampfwertung war also auch hier nichts zu holen, dafür schaffte er im Kugelstoßen völlig überraschend mit tollen 11,03m eine neue Bestleistung. Insgesamt standen 2251 Punkte und Rang 39 zu Buche.
Erfolgreicher waren die LTV-Frauen mit dem 10. Platz von Astrid Wulfert bei der W30. Die Deidesheimerin erzielte mit 7,94m eine überraschend gute Kugelstoßleistung und die 27,90m mit dem gar nicht so geliebten Schleuderball bedeuteten eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Mit 3:44,1min über die abschließenden 1000m war sie fast so schnell unterwegs wie im letzten Jahr, lediglich im Sprint und Weitsprung machten sich ein paar fehlenden Trainingseinheiten bemerkbar.
Nicht so einig über die Platzierung bei den Frauen scheint sich die Wettkampfleitung zu sein, da haben wir jetzt Urkunden mit Platz 15 und mit Platz 17 für Julia Ertmer und für Nadja Kurz. 13,57s standen für Nadja nach den 100m zu Buche, der Weitsprung lief aufgrund der mehr als bescheidenen Anlage nicht so wie erwartet. 8,77m im Kugelstoßen und 34,08m lagen dagegen voll im Soll. 2337 Zähler stehen in der Ergebnisliste - auch bei Julia, die der Konkurrenz etliches an Punkten und Plätzen im abschließenden 1000m Lauf abnahm. 3:07,5min bedeuteten klar neue Bestzeit und auch die schnellste Zeit aller Altersklassen mit deutlichem Vorsprung.
Monika Heilmann quälte sich mit nach wie vor anhaltenden und ungeklärten Fußproblemen durch die ersten vier Disziplinen, verzichtete dann aber vernünftigerweise auf die 1000m. Im Schleuderball erzielte sie mit 35,18m eine tolle neue Bestmarke, die sie im Wahlwettkampf dann sogar nochmals steigern konnte.
Sonntag, 19. Mai - ein "freier" aber verregneter Tag :-(
Also ab in die Messehallen - dummerweise dachten sich das die restlichen 999.990 Turnfestteilnehmer wohl auch und es war abartig voll. Für einen ersten Eindruck reichte es aber schon, die Mitmachangebote in Halle drei konnte man aber aufgrund der nicht enden wollenden Schlangen nur als Zuschauer bestaunen. Die besten Angebote gabs leider nur mit Voranmeldung und die waren auch ruck-zuck ausgebucht. Was der ADAC und irgendsoeine sektenähnliche Dingenskirchensvereinigung da zu suchen hatte, wußte auch keiner so recht.
Mit dem Wahlwettkampf gings gleich am Montag los für Astrid Wulfert, wo viel Gedult beim anstehen für den Sprint angesagt war. Die Freude auf eine vernünftige Weitsprunganlage verflog auch sogleich wieder - im Innenraum wurde auf den einzigen vier akzeptablen Anlagen Standweitsprung der Seniorenklassen durchgeführt. Eine erneute Leistungssteigerung im Wurfbereich schaffte Astrid mit 7,98m im Kugelstoßen und vor allem mit tollen 29,98m mit dem Schleuderball. Mit 22,35 Punkten ergab das bei knapp 50 Teilnehmerinnen den 10. Platz.
Es folgten am Diensatg Semir Kamhawi in der Hauptklasse der Männer mit einem Mischwettkampf, bei dem über 800 Wettkämpfer in die Wertung kamen. Nach 10,64m im Kugelstoßen, 42,91m mit dem Schleuderball sowie 38,70 bzw. 45,86s im Schwimmen standen 21,8 Punkte und Rang 494 zu Buche. Uli Fehr absolvierte ledich Schleuderball, Kugelstoßen sowie einen vorsichtigen "Hüpfer" in die Weitsprunggrube. Im Schleuderball kamen dann immerhin gute 50,98m mit wieder zwei Drehungen zustande und die 15,1 Punkte mit den 2 1/2 Disziplinen reichten immerhin noch zum 93 Platz von gut 130 Teilnehmern. Beim Kugelstoßen war etwas Kreativität gefragt um an die gewünschte Anlage zu kommen - Uli gab sich kurzerhand als Riegenführer aus, sammelte ein paar Wettkäpfer und führte sie dann an die freie gewünschte Anlage ...
Mittwoch, 22. Mai - Wahlwettkampf, 3. Tag: Tolle 37,44m für Monika Heilmann
Der "Rest" in Sachen Wahlwettkampf war dann am Mittwoch dran. Stefan Heilmann war beim Sprint auf der Gegengeraden über die 75m so schnell dran, dass es gar nicht zu einem Photo reichte, dafür wartete Julia Ertmer umso länger. Monika Heilamnn und Sarah Räuber warteten in der Zwischenzeit beim Schleuderball und Monika schaffte nach 2h Wartezeit bei hochsommerlichen Temperaturen ausgezeichnete 37,44m, die im Einzelwettbewerb bei den Deutschen Meisterschaften zum 7. Platz gereicht hätten!! Beim Bodenturnen zog sie sich leider eine leichte Zerrung im Oberschenkel zu und konnte den Wettbewerb nicht beenden. 18,2 Punkte bedeuteten den 334. Platz von über 500 Teilnehmerinnen. Julia kam im gemischten Mehrkampf bei den Frauen mit Pferdsprung und 50m Brustschwimmen auf 26,7 Punkte und den guten 110. Platz von 914 Starterinnen - mit 7,65 Punkten für ihre 4,70m im Weitsprung erhielt sie die höchste Wertung. Sarah kam mit Weitsprung (3,36m) und zweimal Schwimmen von über 500 Starterinnen auf mit 13,45 Punkten auf Platz 477. Martin Tritschler absolvierte einen rein leichtathletischen Vierkampf und kam bei rund 150 Startern mit 18,1 Punkten auf den 72. Platz.
Stefan bekam für seine Leistungen ausgeglichene Punktzahlen und schaffte mit 31,42s für 50m Kraul und 7,25 Punkten die beste Wertung. In der Endabrechnung standen gute 26,6 Punkte und ein toller 11. Platz von über 300 Teilnehmern zu Buche.
Donnerstag, 23. Mai - Mannschaftsorientierungslauf
Astrid, Stefan und Martin nahmen die Mittelstrecke mit 4km Luftlinie und 13 Stationen in Angriff, Semir, Julia und Uli nahmen die Langstrecke mit 5km Luftlinie und 17 Staionen unter die Füße. Beide Teams kamen mit allen Punkten in der richtigen Reihenfolge ins Ziel, die Mittelstreckler hatten lediglich bei den ersten beiden Punkten ein paar Probleme und die Langstreckler verschenkten beim vorletzten Posten, an dem sie zweimal vorbeiliefen einiges an Zeit. Duschen gabs dort auch keine, aber das war man ja schon gewöhnt - die Medaillen waren auch schon alle :-.(
Hat auf alle Fälle Spaß gemacht, die Platzierungen liegen leider noch nicht vor. Das Mittelstreckenteam war 45:54 Minuten unterwegs, für die Langstrecke benötigte die Mannschaft 47:08 Minuten.
Anschließend haben wir mal beim Beachvolleyball vorbeigeschaut - mit selber beachen war's mangels Platz und aufziehendem Sturm (so schlimm wurde es dann zum Glück doch nicht) nix, dafür fanden sich im benachbartem Schwimmbad Duschen. Einen riesen Kletterfelsen mit 20m Höhe und etlichen Routen gabs auch - als der Regen einsetzte war Martin irgendwo in der Mitte :-)
Anstelle des schlecht erreichbaren Pfälzer Abends mit Blasmusik haben wir uns ein leckeres und ausnahmsweise auch mal bezahlbares Abendessen von "Hallo Pizza" in die Schule bringen lassen ...
Freitag, 24. Mai - Leipziger Allerlei, Abschlussveranstaltung
Freitag ließ das Wetter wieder etwas zu wünschen übrig und so haben wir uns entschlossen das "Leipziger Allerlei" in den Messehallen zu machen und nicht im Freien. Im Clara-Zetkin Park waren noch weitere Mitmachangebote aufgebaut, das beste war wohl noch der Nesquickstand mit kostenlosen Probepackungen - der Olympiapark in München hatte da deutlich mehr zu bieten und auch die "Wolpertinger Olympiade" als Pendant zum Leipziger Allerlei hatte irgendwie mehr Pep. Die "Show der Sieger" war dann leider auch nicht so ganz das erwartete ...
Semir, Martin und Uli packten dann schon ihre Sachen und machten sich auf den Heimweg. Nach einem Besuch bei Aladin und dem einen oder anderem Döner wars dann doch 20 Uhr bis wir wegkamen - lief dann aber problemlos ...
Für die dortgebliebenen stand dann noch die gelungene Abschlussveranstaltung in der Baustelle Zentralstadion sowie die etwas kurzgeratene Abschlussveranstaltung in der Innenstadt auf dem Programm. Zur Stadiongala konnten übrigens noch fünf Mädels vom TVD mit unseren Karten mitkommen, mit denen am Vortag kein Betreuer mitging.
Samstag fuhren dann auch die restlichen sieben LTV'er Richtung Heimat, was bis auf einen kleinern Stau bei Frankfurt auch problemlos von statten ging ...
Bis zur Olypiareife gibt es für die Organisatoren noch einige Hausaufgaben zu machen - die Leipziger Bürger sind sicher schon lange so weit.
Deutsches Turnfest Leipzig 17-25. Mai 2002 – LTV-Ergebnisse
Deutsche Meisterschaft Leichtathletik-Fünfkampf weibliche Jugend A
28. Heilmann, Monika (1984) LTV Bad Dürkheim (PF) 1710 Punkte
15,19 AB 3,94 06,99 35,18
Deutsche Meisterschaft Leichtathletik-Fünfkampf Frauen
17. Kurz, Nadja (1980) LTV Bad Dürkheim (PF) 2337 Punkte
13,57 4:19,4 4,78 8,77 34,08
17. Ertmer, Julia (1983) LTV Bad Dürkheim (PF) 2337 Punkte
14,99 3:07,5 4,51 6,91 29,85
Deutsche Meisterschaft Leichtathletik-Fünfkampf Frauen W30
10. Wulfert, Astrid (1968) LTV Bad Dürkheim (PF) 2183 Punkte
15,06 3:44,1 4,32 7,94 27,90
Deutsche Meisterschaft Leichtathletik-Fünfkampf Männer
39. Kamhawi, Semir (1977) LTV Bad Dürkheim (PF) 2251 Punkte
14,16 07:51,1 3,65 11,03 36,50
41. Pojtinger, Ralf (1980) LTV Bad Dürkheim (PF) 590 Punkte
12,00 AB AB AB AB
Deutsche Meisterschaft Leichtathletik-Fünfkampf Männer M30
32. Fehr, Ulrich (1971) LTV Bad Dürkheim (PF) 679 Punkte
AB AB AB AB 46,69
Wahlwettkampf M-13-14 Mischwettkampf – 324 Teilnehmer
11. |
Heilmann, Stefan |
75m (6,4 P. - 10,7s) |
26,6 |
Wahlwettkampf M17-18 Leichtathletik – 145 Teilnehmer
72. |
Tritschler, Martin |
Schleuderball (3,30 P. -
38,82m) |
18,1 |
Wahlwettkampf M19-29 Mischwettkampf – 832 Teilnehmer
494. |
Kamhawi, Semir |
Kugelstoß (6,6 P. - 10,64m) |
21,8 |
Wahlwettkampf M30-39 Leichtathletik – 134 Teilnehmer
93. |
Fehr, Ulrich |
Schleuderball (6,4 P. -
50,98) |
15,1 |
Wahlwettkampf W17-28 Mischwettkampf – 517 Teilnehmerinnen
334. |
Heilmann, Monika |
Schleuderball (7,05 P. -
37,44) |
18,2 |
477. |
Räuber, Sarah |
Weitsprung (3,7 P. -
3,36m) |
13,45 |
Wahlwettkampf W19-29 Mischwettkampf – 914 Teilnehmerinnen
110. |
Ertmer, Julia |
100m (5,65 P. - 15,01s) |
26,7 |
Wahlwettkampf W30-39 Leichtathletik – 44 Teilnehmerinnen
10. |
Wulfert, Astrid |
100m (5,4 P. - 15,24s) |
22,35 |
Mannschaftsorientierungslauf
Die Ergebnisse liegen nicht vor
Auf nach Berlin 2005 ...