News vom LTV Bad Dürkheim
Dem Leichtathletik- und Turnverein in DÜW
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Rückblick Schulbetreung Deutsches Turnfest 
Herbst 2012 - Mai 2013: Großereignisse werfen ihre Schatten lange voraus, so auch das Deutsche Turnfest (DTF) in der Metropolregion Rhein-Neckar. Der Pfälzer Turnerbund startete bereits Anfang 2012 Aufrufe an die vorderpfälzischen Vereine, sich aktiv beim DTF zu engagieren. Einen dieser Aufrufe hörten auch wir (LTV Bad Dürkheim) und diskutierten, innerhalb des Vorstandes, das Für und Wider eines Helfereinsatzes des Vereins beim Turnfest. Schnell war klar, dass es eigentlich nur fair gegenüber anderen Gastgebern der vergangenen und zukünftigen Turnfeste ist, wenn auch wir uns beteiligen. Das größte Problem war sicherlich, die lange Zeitspanne zwischen Zusage und Beginn der Helferaktion. Denn es war nur schlecht vorherzusehen, ob wir für die Woche genug Helfer finden oder nicht. Wir entschieden uns letztendlich für eine mittelgroße Schule um den benötigen Helfereinsatz überschaubar zu halten. Da wir einer der ersten Vereine mit der Zusage waren konnten wir aus 36 Schulen in der Stadt Ludwigshafen und Umgebung wählen. Wir entschieden uns für das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Ludwigshafen Mitte, dass eine Kapazität von 370 Gästen aufwies. Einige Gründe dafür waren die örtliche Nähe zum Südwest-Stadion und die zentrale Lage und somit sehr gute ÖPNV-Anbindung. Als Bedingung für unseren Einsatz stellten wir die Forderung, dass unsere eigenen Teilnehmer in unserer Schule übernachten sollen und nicht wie alle anderen Pfälzer in Schifferstadt. Eine recht einfache und faire Forderung, die aber trotz mehrmaliger Betonung im Vorfeld, am Ende doch noch auf der Kippe stand.
Dies war im Sommer 2012 und die endgültige Zusage erfolgte von unserer Seite im September. Anschließend wurde es eine gefühlte lange Zeit still um das Turnfest – es war ja noch lange hin…
– Vorbereitungen laufen an –
Schnell war klar, dass Christian Heilmann federführend die Organisation für die Schulbetreuung übernahm, aber auch noch zusätzlich Verantwortliche benötigte. Zur Organisation gehörter dann erstmals ab Oktober der Stammtisch, bei dem sich alle Vereinsvertreter der Ludwigshafener Schulen in unterschiedlichen Lokalitäten monatlich trafen, um von Denise Rauschenbach (von der Stadt Ludwigshafen) über alles Notwendige informiert zu werden. Für uns als erfahrene Turnfestler war viele schon bekannt und wir machten uns über einige Aspekte (ÖPNV-Anbindung, Alkoholexzesse, Vandalismus etc.) weniger Sorgen als andere Verein, da die Turnfestler im Großen und Ganzen ein nettes, unkompliziertes und harmloses Völkchen sind. Die Stammtischabende bestanden meistens aus einer kurzen Information von Denise über aktuelle Planungsfortschritte etc. und anschließenden Fragen aller Art, die von Kabeltrommeln bis zur frühzeitigen Bereitstellung des Diensthandys reichten oder auch der Fürsorge der Nachtschicht galt: „Darf die Nachtschicht, auch schlafen? Das kann man ja keinem Zumuten sechs Stunden in der Nacht wach zu bleiben.“ So blieb jeder Stammtisch mit einer anderen Anekdote für die Teilnehmer in guter Erinnerung und auch die die Begleitungen von Christian die immer wieder wechselten wurden von Grund auf gut informiert, da die Fragen sich in regelmäßigen Abständen von Stammtisch zu Stammtisch wiederholten

Parallel dazu haben wir die gewonnenen Informationen an unsere Mitglieder, die potentiellen Helfern weitergegeben. Das geschah auf unserer Weihnachtsfeier im November, bei der sich dann auch schon zahlreiche Helfer fanden, die erst einmal eine generelle Bereitschaft signalisierten. Diese Zusagen reichten dann auch aus um Sicherheit zu haben, um dann im Februar konkreter auf alle Helfer und noch unentschlossenen zuzugehen. Bei der Infoveranstaltung im Februar wurden dann alle Aufgaben – soweit diese für uns in der frühen Planungsphase schon bekannt waren - näher erläutert. Diese beinhalteten die vier Schichten: Nachtbetreuung, Frühstück, Tagesaufsicht und Abendbetreuung. Sowie die Rahmenbedingungen wie zu Beispiel kostenloses ÖPNV-Ticket (ab 5 Einsätzen), Helfer-T-Shirt und Kartenvergünstigungen wurden den anwesenden Helfern mitgeteilt. Nachdem sich nun jeder ein Bild davon machen konnte, was auf ihn zukam wurde der Schichtplan gefüllt. Dabei ging es zu wie auf dem „Viehmarkt“, wer nicht schnell genug war, bekam nicht die gewünschten Einsatzzeiten, jedoch waren genug Schichten vorhanden, sodass 90% des Planes voll wurden. Sehr überraschend und höchsterfreulich für den Vorstand, dessen größte Sorge somit beseitigt war. Ebenso erfreulich war die Zusage für die Stellvertreter des Quatiermanagers, für die mehr als die drei benötigen gefunden wurden.
Mit Mabel Killinger und Philipp Ramisch fanden sich zwei engagierte Abiturienten, die ihre Freizeit nach beendeter Schulausbildung sinnvoll gestalten wollten. Dankbar über ihre Hilfe wurde ihnen gleich die Frühstücksverantwortung übertragen. Ebenso erklärte sich Andrea Kolleth bereit mitzuarbeiten, die aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung bestens für die Abendverpflegung sorgen konnte. Auch hier eine sehr gute Entscheidung. Mit dabei als Springerin Heide Heilmann, für die die Unterstützung selbstverständlich war.

Das Team hatte sich gefunden und hatte noch etwas Zeit, bis die heiße Phase Ende April anlief. Davor waren noch einige organisatorische Dinge zu erledigen, die Helfer mussten alle an das OK Turnfest (OK =Organisation Komitee) weitergemeldet werden, mitsamt ihrer T-Shirt Größe und Anzahl der Schichten sowie Übernachtungswünsche und Nahverkehrsticketwunsch.
Um sich ein Bild von der Schule zu machen trafen sich alle fünf Schulverantwortlichen Mitte April mit dem Hausmeister zur Schulbegehung. Diesem Treffen ging schon eine Besichtigung durch Christian im Januar vor, bei der der erste Kontakt mit dem netten Hausmeister Herr Kufner geknüpft wurde.
– Vorbereitung heiße Phase –
Das Turnfest rückte näher und näher und somit wurden alle Planung konkreter und die Anzahl der Abende länger, bei denen sich Christian ausschließlich um das Turnfest kümmerte, sei es um die Helferkoordination oder Koordination der eigenen Teilnehmer. Mitte April erfolgte für die Schulverantwortlichen die Frühstück, Hygiene, Brandschutz und Erste-Hilfe-Schulung. Somit wussten wir nun endlich über den Ablauf des Frühstücks Bescheid. Ebenso erhielten wir mit einiger Verzögerung die Gästeliste für unsere Schule und konnten mit diesen in Kontakt treten. Vorab schickten wir unseren Gästen ein paar allgemeine Infos, damit sie wissen, was auf sie zukommt. Dabei entpuppte sich die Gästeliste als nicht ganz korrekt, da wir einige Vereine angemailt hatten, die gar nicht unserer Schule zugewiesen wurden, die dann ganz enttäuscht feststellen musste, dass sich ihre eigentliche Schule nicht ganz so toll vorstellte, wie wir das taten.
Das Verteilen der Vereine auf die Zimmer war eine weitere Herausforderung, da wir auch auf die Wünsche der Vereine Rücksicht nehmen wollten. Eine Erkenntnis, die wir aus vielen früheren Turnfesten gezogen haben, dass jeder Verein anders ist und somit zum Beispiel unsere eigene Vorstellung von Turnfest ganz anders ist als die des nächsten Vereins… Also wurde der Plan für die Zimmerverteilung einmal grob erstellt und dann nach zahlreichen Mails so oft umgeschrieben, das Christian immer gehofft hat das die ersten Wünsche immer noch so im Plan stehen wie die letzten. In den letzten Tagen vor dem Turnfest wurden auch noch kurzfristig Gäste auf die Liste geschrieben, die so nie vorgesehen waren, aber vom OK genehmigt wurden.
Auch um unsere eigenen Teilnehmer musste wir „kämpfen“, da sie entgegen unseres Wunsches in Schifferstadt schlafen sollten. Nach ein paar Emails und Gesprächen war dies aber geklärt. Dies führte aber kurioserweise noch einmal zu einer Frage bei dem letzten Stammtisch, als der Schulverantwortliche von Schifferstadt fragte, ob mit noch mehr kompletten Vereinsabsagen zu rechnen seien. Dies verneinte Denise aber mit dem Hinweis auf eine besondere Konstellation die so einmalig ist und nicht weiter vorkommt.
Nach der Koordination der Übernachtungsgäste stand vor allem die Abendverpflegung auf der Agenda. Sehr große Planungsungewissheit bestand bei allen beteiligten Vereinen in Ludwigshafen. Viele Gastvereine kündigten auf Nachfrage an, das Angebot einer Abendverpflegung zu nutzen. Verlässliche Zahlen hatten wir trotzdem nicht.
Also lautete das Motto ausprobieren und überraschen lassen. Der erste und einfachere Schritt bestand darin ausreichend Getränke und Bierzeltgarnituren zu ordern. Die Garnituren wurden auch für das Frühstück genutzt und mussten also sowieso gemietet werden. Da die Getränke auf Kommission geliefert wurden, bestand hier kein Risiko einer kompletten Fehlkalkulation. Die Essensplanung wurde hingegen mehrmals diskutiert und festgelegt, um die Gerichte während der Woche doch wieder sehr flexibel an die aktuelle Tagessituation anzupassen. Jedoch musste samstags für die zwei Pfingstfeiertage eingekauft werden. Am Ende stellte sich heraus manche zu viel (Aufbackbrötchen und Süßigkeiten) und manches zu wenig (Weizenbier).
– Letzten Vorbereitungen –

Der Tag X rückte näher und so trafen einige Helfer bereits Freitag die ersten Vorbereitungen in der Schule. Während der Schulübergabe durch den Hausmeister waren noch die Reinigungskräfte mit der Komplettreinigung am Werk, die leider bis in die frühen Abendstunden dauerte. Dies sorgte schon gleich zum Auftakt zu kleinen Reibereinen mit dem Reinigungspersonal, was aber nach dem zweiten Tag in ein sehr gutes Verhältnis mit den Damen mündete, denn sie merken, dass auch wir sehr viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit legten. Trotzdem beeinträchtigte die Grundreinigung die „Aufbauarbeiten“ etwas, jedoch wussten wir uns auch in der Not zu helfen und funktionierten einen Notausgang mit Leiter zum Haupthelfer- und Materialeingang um. Etwas unpraktisch für 20 Bierzeltgarnituren, aber genau das ist ein Teil des Turnfestes: unkonventionelle Lösung von Problemen.
Mit den Tischen und Bänken richteten wir den zuerst den Aufenthalts- und Frühstücksraum her. Zuvor mussten wir einen extra angelieferten Boden in der Sporthalle auslegen als Schutz für den Hallenboden. Im Laufe des Nachmittags trafen dann weitere Ausrüstungsgegenstände vom OK ein. Mittlerweile war auch die Reinigung abgeschlossen und wir durften uns endlich im Schulhaus ungestört bewegen und auch hier einige Vorbereitung treffen.
Das nächste Highlight folgte als wir den Karton mit den Helfer-T-Shirts öffneten. In Erwartung von ca. 50 Helfer-T-Shirts fanden wir gut 200 blaue T-Shirts vor! Kurzerhand wurden allen Helfern nach Schichtenanzahl eine kleine oder große Mengen T-Shirts zur Verfügung gestellt (Das Maximum waren 9 Stück). Nach ein paar letzten Absprachen hieß es noch einmal Schlafen dann ist Turnfest.
– Turnfest der Beginn –
Gut ausgeschlafen trafen sich die ersten Helfer um zehn Uhr um die finalen Vorbereitungen durchzuführen. Es wurden noch zahlreiche Schilder gedruckt und aufgehangen, mit Turnfestplakaten und Fahnen das Schulhaus für die Gäste vorbereitet, Kautionsquittungen geschrieben, den Kiosk mit Snacks und Getränken gefüllt. Zwischenzeitlich schaute auch die Polizei vorbei um sich vorzustellen und die Kontaktdaten des Quartiermanagers zu erhalten und wünschte eine ruhige Woche, ohne Vorkommnisse, doch leider erfüllte sich dies nicht ganz.

Gegen zwölf Uhr trafen die ersten Gäste ein, die Helfer führten sie zu den Zimmern und wiesen auf allerlei nützliche Dinge hin, angefangen von den Duschräumen, Frühstückszeiten und vielem mehr. Größtes Problem in den ersten Stunden war aber das Fehlen der Turnfeststadtpläne, mit denen jeder Teilnehmer eigentlich gerechtet hatte diesen in der Unterkunft zu erhalten. So mussten unsere Gäste mit einem kleinen Ludwigshafen Stadtplan vorlieb nehmen und auf ihr Smartphone mit Google Maps vertröstet werden.
Gegen Mittag trafen dann auch zwei LKW von der Catering Firma Kommando Verpflegung im Schulhof ein, die uns mit dem nötigen Equipment für das Frühstück versorgten. Dies beinhaltete zum einen technische Geräte wie Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Platten, Vorlegebesteck und Hygienebedarf und zum anderen alle Trockenprodukte für die Woche, also kiloweise Kaffee, Müsli, Marmelade, H-Joghurt und H-Milch. Die zwei Paletten waren schnell in den Lagerraum verfrachtet und wir freuten uns, dass wir den ersten Teil der Lieferung erhalten hatten und so am nächsten Morgen nur noch auf die Frischware warten mussten.
Bei bestem Wetter trafen immer mehr gutgelaunte Gäste ein, sodass die Mittagspause mit Döner recht kurz für die Helfer ausfiel. Nachdem um drei Uhr auch die LTV-Turnfestler kamen ging das Turnfest für alle so richtig los. Ein paar erklärende Wort und die Verteilung der Turnfestausweise standen neben der Geburtstagsfeier von Karo Schöpke auf dem Programm.
Ab fünf Uhr verbreitet sich der herrliche Duft der Gulaschsuppe im Schulhaus, eine willkommene Stärkung für viele Ankömmlinge. Bei Suppe und Bier wurden die ersten Bekanntschaften zwischen Gästen und Helfern aufgebaut, dabei waren die Frühstückszeiten von besonderer Bedeutung, denn für manche konnte es nicht früh genug sein, aus zwei unterschiedlichen Gründen…

Der bevorstehende Festumzug leerte die Schule zusehends, sodass das verbleibende Helferteam ein wenig Verschnaufpause hatten, vor dem nächtlichen Ansturm ab elf Uhr nach der etwas langatmigen Eröffnungsveranstaltung, die mit einer spektakulären Projektionsshow am Wasserturm endete. Zahlreiche Getränke und die ein oder andere Suppe gingen für die Heimkehrer noch über den Tresen, sodass auch der Nachtschicht lange nicht langweilig wurde. Nachdem dann auch die letzten Gäste heimgekehrt waren und der Ausschank beendet war traf gegen drei Uhr die Lieferung des Frühstücks ein. Berge von Brötchen, Brot, Wurst, Butter Käse und Obst mussten einige Stunden zwischengelagert werden, bevor gegen Sechs Uhr das Frühstücksteam Mabel & Co das Buffet anrichteten.
An den ersten Tagen war der Frühstücksraum schon früh gefüllt, was zum einen an den zahlreichen Wettkämpfen lag, die meistens sehr früh begannen und der noch ausgeschlafenen Gästen. Doch auch das änderte sich im Laufe der Woche. So konnte das Küchenteam das Büffet gegen neun Uhr abräumen, da alle gegessen hatten und um 10:00 Uhr war die Küche blitzeblank und wurde so der Tagschicht übergebe.
Noch ohne Ermüdungserscheinungen liefen die ersten Tage problemlos ab, die Überreste des sehr großzügig bemessenen Frühstücks wurde wo es ging mit dem Abendessen kombiniert und somit ihrem geplanten Zweck zugeführt und das mit großem erfolgt, da viele Turnfestler immer wieder lobend vorbeikamen und sich schon morgens erkundigten auf was sie sich denn abends freuen können. Nach und nach lernten sich die Helfer und Gäste somit immer besser kennen. Einige Helfer waren gefühlt immer da und kannten somit die Angewohnheiten und Wünsche der Gäste mittlerweile ganz gut und versuchten das auch immer der nachfolgenden Schicht weiterzugeben, was oft mit einer amüsanten Geschichte endete.
– Eine Lange Turnfestwoche –
Lange sind die Tage kurz die Nächte, diese Regel gilt für jedes Turnfest. Im besonderen Maße für alle Helfer die in einer Doppelfunktion in Ludwigshafen unterwegs waren: Helfer und Teilnehmer. Am wenigsten Schlaf von allen bekamen die Verantwortlichen vor allem Mabel und Philipp ab, die bereits um fünf Uhr aufstanden nach dem Frühstück dann ins Turnfestleben stürzten dafür dann aber abends ein paar Abstriche machten um morgens wieder aus den Federn zu kommen. Andersrum für Christian, der zwar morgens je nach Turnfestprogramm etwas länger schlafen konnte (ca. sieben Uhr) dafür aber Abends selten vor ein Uhr in den Schlafsack kriechen konnte, nachdem die Inventur und Planung für den nächsten Tag geschehen war.

Anfangs steckten dies alle gut weg, vor allem die vielen netten Geschichten und lobenden Worte der Gäste machten die Mühen erträglich. Zum Beispiel die Turner, die meistens gegen halb fünf Uhr morgens nach Hause kamen und sich immer ein kleinen Frühstück mit ein paar Brötchen und Wurst geben ließen und nach ein paar Tagen mit Rücksprache der Nachtschicht selbst machten, bevor sie sich dann in ihren Schlafsaal verkrochen oder die Turner, die mittags plötzlich Oberkörperfrei in der Küche standen und nach Frühstück fragten. Der Aufforderung sich erst mal ordentlich anzuziehen leisteten die vier prompt folge und standen wenig später wieder mit Krawatte und Hemd in der Küche.
Um auch Regionales anzubieten gab es natürlich auch Wein, jedoch erstaunt es den eingefleischten Pfälzer doch immer wieder, was man mit dem Wein so alles mache kann. Normal erschien da die Gruppe aus Tettnang die den Namen des Rotweins „Domina“ so klasse fand und ihn viertelweise im Schoppenglas jeden Abend konsumierte. Auf unser Angebot „Wir haben auch halbe Schoppengläser!“, bekamen wir die Antwort, dass ihnen die großen Gläser so gut gefallen… Ungewöhnlicher die nächste Rotweingeschichte, nachdem ein Gast um vier Uhr morgens von einer Party kam, wollte er noch Müsli essen, soweit kein Problem, es war ja alles da auch Milch. Aber auch Rotwein, den er kurzerhand als Milchersatz nutze und so Müsli-Rot aß…
Unkompliziert auch die zwei Pärchen die sich nach dem Mannheimer Partybesuch noch unbedingt um halb vier Uhr Duschen wollten. Die Nachtschicht händigte die Schlüssel aus und vereinte die Frage, ob sie dabei sein wollen… Ebenfalls unkompliziert der Mann, der den VHS-Astronomiekurs suchte und sich erst beim Anblick des Schlafsaal in dem der Kurs normalerweise stattfindet davon überzeugen, das an diesem tag der Kurs wohl ausfällt.
Schwieriger die Entscheidung über die kurzfristige Übernachtung eines Kampfrichters, der nicht im Geschwister-Scholl-Gymnasium wohnte. Seine Begründung, dass er in drei Stunden um acht Uhr wieder in einer Ludwigshafener Halle sein muss und eigentlich in Schwetzingen untergebracht ist klang überzeugend ebenso sein Zustand (kein übermäßiger Alkoholkonsum). Nach kurzer Rücksprache mit einem Schulverantwortlichen ließ die Nachtschicht den neuen Gast in die Schule.

Leider blieb das Turnfest nicht ganz so unkompliziert, denn wir blieben auch nicht von negativen Vorkommnissen verschont. Angefangen von immer ausgedehnteren Frühstückzeiten, bei denen die Gäste erst kurz vor der Schließung kamen und dadurch ein pünktliches Ende der Frühstückschicht theoretisch unmöglich machten und so viel Arbeit auf die Tagesschicht fiel. Da die Helfer, teilweise berufstätig, leider gehen mussten, davor aber relativ lange untätig herumstanden. So staute sich nach und nach Frust auf, dass die geplanten Tätigkeiten so nicht durchführbar waren was der eine besser der andere nicht ganz so gut verarbeiten konnte. Oder auch die ein oder andere Kontrolle vom OK-Turnfest ob wir die Ausweiskontrolle auch richtig durchführten, bei der wir leider nicht wirklich glänzten, da der Kontrolleur ungehindert das Schulhaus betrat - ohne Ausweis. Aber auch das nicht konsequente durchgesetzte Rauchverbot auf dem Schulhof wurde von der Stadt mehrmals bemängelt.
Ganz abstellen konnten wir die Mängel leider nicht, sodass wir Dienstagabend einmal ungebetene Gäste im Schulhaus hatten, die vermutlich durch eine von den Schulbewohnern offen stehenden Fluchttür ins Haus kamen. Wir eskortierten die Gruppe hinaus und versäumten aber die Polizei zu rufen, was sich am nächsten Tag eventuell als Fehler herausstellte, da unsere Vereinsfahne, die im Schulhof wehte, verschwunden war. Die Polizeistreife die am nächsten Tag routinemäßig vorbeikam nahm die Strafanzeige gegen unbekannt auf, leider blieb die Fahne bis heute verschwunden. (Ersatz wurde mittlerweile beschafft.)
Einen weiteren unangekündigten Besuch stattete uns am Ende der Woche, am Freitag, das Gesundheitsamt ab. In den Vorbereitungsseminaren wurden diese Besuche immer wieder erwähnt jedoch glaubten wir nicht mehr daran, dass uns das Los treffen würde. In unserem eigenen Interesse sorgten wir natürlich dafür, dass wir alle Vorschriften einhalten und so stellte das Gesundheitsamt nur einen kleinen Mangel fest, den wir sofort beheben konnten. Der Kontrolleurs, der im Beisein von Philipp als Frühstücksverantwortlichen das Frühstücksbuffet und Örtlichkeiten kontrollierte, wollte schoneinen weiteren Mangel aufschreiben, als zwei Personen nicht als Helfer gekennzeichnet in der Küche auftauchen, was eigentlichen nicht sein durfte. Doch das entpuppte sich als Kontrolle des Kontrolleuers, da der Quatiermanager Christian wissen wollte wer da unbekanntes in der Küche steht.
Auch die längste Woche neigt sich irgendwann dem Ende zu. Mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Da bei einigen das Schlafdefizit sehr groß geworden ist, was nicht immer förderlich für die Gruppenstimmung war und die Aussicht auf genügend Schlaf zum Greifen nahe war. Zum anderen zog so langsam eine familiäre Routine ein. Jeder kannte seine Aufgaben und es lief fast alles perfekt.
– Das Ende –
Mit dem Besuch der Abschlussveranstaltung, für einige Helfer bereits um 15:00 Uhr, für den Großteil der LTV’ler um 20:00 Uhr endete das Turnfest mit einer grandiosen Show und Gänsehautfeeling sowie das Bewusstsein, dass die tolle Woche zu Ende ist. Eine letzte Nachtschicht stand an, bei der am Anfang 15 Helfer ausharrten aber sich nach und nach verabschiedeten, teilweise schon etwas aufräumten und saubermachten oder ein letztes Mal das Nachtleben in Ludwigshafen erkundeten, nachdem in der Schule nichts mehr „lief“.
Die Abreise der Gäste verlief größtenteils problemlos, nachdem die Zimmer kontrolliert und die Kaution zurückerstattet worden war. Parallel dazu wurde der Frühstücksraum zurückgebaut, Bänke und Tische verladen. Die Frühstücksausstattung auf Paletten verpackt und die übrig gebliebene Trockenware an die Helfer und eigenen Teilnehmern verteilt. Übrig gebliebene Brot und Brötchen wurde von Andrea an die Tafel gefahren, bei der noch viele weitere Turnfesthelfer Waren abgaben. Zu unserem Unverständnis auch das lecker Müsli oder ähnliches wirklich lange haltbares.
Nachdem Rundgang mit dem Hausmeister und ein Lob von ihm, das bei uns nur eine Toilette verstopft war und es ansonsten keine Vorkommnisse gab, haben wir unsere Schlüssel zurückgegeben. Ganz im Gegensatz zu einer anderen Schule bei der mehrere Toiletten in der Sporthalle verstopft sind und die Brühe Knöcheltief in den Räumen steht.
Ein kleines Team bestehend aus Uli, Nadja Stefan und Christian wartete dann noch bis ca. 14:00Uhr bis zum Abtransport der letzten Ausrüstung vom OK-Turnfest. Anschließend wurde noch ein komplettes Auto Material in die Garage im Stadion ausgeladen und das Turnfest als fast beendet erklärt. Denn es stand noch die Helferparty an, die abends auf dem Maimarktgelände stattfand, die aber von den meisten Helfern verschlafen wurde und so besuchten nur Andrea, Marion, Matthias, Svea, Isa und Christian die Party und freuten sich über ein gutes Abendessen und weitere Helfer-T-Shirts. Aber auch für die Fünf war es nur ein sehr kurzer Abend auf der Party zwecks Schlafdefizit ausgleichen oder lieber das Fußballspiel vor dem heimischen Fernseher zu genießen.
Am Montag nach dem Turnfest stand für Christian noch einmal ein Schulbesuch an, der Getränkelieferant holte seine Anhänger ab und der Hausmeister bekam noch ein kleines Dankeschön in Form einer Flasche Sekt für sich und seine Reinigungskräfte.
An dieser Stelle sei allen 47 Helfern gedankt! Ohne euren selbstlosen Einsatz wäre die Schulbetreuung nicht so erfolgreich durchführbar gewesen. Wir hoffen ihr habt genauso viel Spaß gehabt wie wir es versprochen haben.
Vielen Vielen Dank an:
Alex, Andrea, Andreas, Anja, Astrid, Astrid, Britta, Christian, Doreen, Finn, Franziska, Franziska, Heide, Herta, Holger, Isa, Julika, Katy, Lara, Lucas, Mabel, Marion, Marius, Matthias, Matthias, Meike, Michael, Mike, Monika, Moritz, Nina, Patrick, Peter, Philipp, Rabea, Sebastian, Sebastian, Silvia, Simone, Stefan, Svea, Thomas, Tobias, Udo, Uli, Vero
von: C. Heilmann Datum: 27.10.2013 Kategorie: Sport ID: 789